Sendeleistung, Antennengewinn, Airtime,

Anmerkung von @descilla: Es wurden einige Beiträge von Domplatz Qualität hierher verschoben.


5GHz leiser als 2,4 ist natürlich jetzt nicht so genial…
5GHz geht mit mehr Dämpfung durch irgendwelche Hindernisse durch (oder nicht), hat aber sonst mehr Bandbreiten-Potenzial im Gegensatz zu 2.4 GHz durch die Frequenz selbst. Nachteil ist aber eine etwas kleinere Reichweite…

Im Freifeld müsste man das mal ausprobieren, wie gut es sich dort verhält… bei gleich weiter Entfernung mit 2.4 GHz…
Könnte 5 GHz evtl wieder “etwas” fehlendes Potenzial durch die hohe Frequenz ausgleichen, was durch die weite Entfernung abhanden gekommen ist? Es ist ja nur maximal soviel nötig, wie der AP rausbringen kann…

Was funkt denn an den problematischen Stellen noch in der Luft? evtl AP’s die die Freifunk-Netze auf Kanal 1 nicht “hören” oder zudem noch “fix” auf Kanal 1 gestellt sind?
Belebter Ort und “zurufen” wird da ja schwierig, so wirds ja auch ähnlich mit Wifi sein… im Gegensatz auf Land, wo ein 841er auf Freifeld nen 500 Meter-Durchmesser mit Wifi ohne Hindernisse versorgen könnte.

Vielleicht mal den Kanal switchen um dann mal zu schauen wie gut da was durch geht…

erfahrungsgemäß geht mit Handys bei gleicher Entfernung weniger durch als mit nem Laptop an selbiger Stelle…
Oftmals ist da auch gerätebezogen ein Qualitätsunterschied drin…
(es sei denn man holt schon alles raus, was geht)

Punkt 2 ist ja auch, dass die Clients nicht gerichtet funken sondern 360° Umkreis aber die APs können mit gewissen öffnungswinkel (weiter weg) funken.

Sind nur so paar Ansätze die man versuchen könnte.

Genau das ist meiner Meinung nach nicht der Fall, weil auch die gerichteten in die Richtung, in die sie senden, nur maximal 100 mW senden dürfen (5 GHz unter Umständen mehr). Sie hören nur besser, was aber auch schon viel wert sein kann.

was ist denn aber, wenn ich 100 mW in 360° sende?

Die verteilen sich auf 360° und im Falle von sagen wir mal 50° Öffnungswinkel die 100 MW in diesen “Bereich” weiter weg funke? Das ist doch das Prinzip von Richtfunk oder in diesem Fall von “Sektoren”… oder verstehe ich das jetzt falsch?

Hier ist natürlich der Client benachteiligt, da er nicht richtfunken kann, aber durchaus etwas besser gehört wird, was wenigstens etwas ist…

Ne, das ist genau das Problem: Die 100 mW gelten „in jede Richtung“. Nur weil du nach hinten nicht sendest, darfst du nicht nach vorne 200 mW senden. Sondern auch nur 100 mW.

Ich hab überhaupt keinen Plan von der Technik, aber soweit ich es in den letzten anderhalb Jahren bei Freifunk aufgeschnappt habe, erhöhst du mit Richtfunkantennen die Sichtbarkeit und die dBm-Werte,die ein normales Endgerät anzeigt, nicht. (Vorausgesetzt, dass diese korrekt eingestellt sind. Wenn man eine 10 dBI-Antenne an einen 841er schraubt, ohne die Sendeleistung zu drosseln, wäre es stärker, ist aber illegal.)

Das einzige, was du verbesserst, ist die Empfangsstärke. Das hilft, wenn Telefone schwach senden und das hilft bei Richtfunkbrücken.

Die Reichweite ist an dem Ort überhaupt nicht das Problem sondern die Airtime und die Verteilung der Clients auf 2,4 & 5 Ghz.

Wie @mpw schrieb: Du must egal wie es Aussieht die Grenzwerte einhalten.
Bündeln kann man auch vertikal, das ist was 360 Grad High Gain Antennen machen.

In jedem Fall muss für 2,4Ghz WLAN gelten:
Sendeleistung - Kabelverlust + Antennen Gewinn (dBi) < 100mW EIRP

d.h. der Grenzwert gilt für das Maximum der Antenne.

5,150 GHz - 5,350 GHz: < 200mW
5,470 GHz - 5,725: < 1W

Jo deswegen habe ich es auch hochgestellt.

Außer du hast Linux auf deinem Rechner * wegduck * (also der Treiber spielt auch noch eine Rolle).

Nur falls hier der Eindruck entsteht, dass eine Antenne „verstärkt“: Nein, kann sie gar nicht, ist ja ein passives Bauelement (die Energie muss ja irgendwo her kommen). Sie richtet nur, was dann als Antennengewinn bezeichnet wird.
Der Antennengewinn wird häufig logarithmisch in dBi (i = in Bezug zu einem Isotropstrahler, Kugel, fiktiv) angegeben.
Die Sendeleistung wird gerne in Milliwatt (mW) oder ebenfalls als logarithmischer Wert in dBm (m = Milliwatt) angegeben.
Bei dB (@dezi Bel) handelt es sich nur um eine Darstellungsform (logarithmisch) ohne Einheit.
Bei einer Sendeleistung von 20 dBm und einem Antennengewinn von 3 dBi sendet man also nicht wirklich mit 200 mW, sondern wie mit 200 mW (aber dann eben nur in entsprechende Richtungen).

Jetzt ist wichtig zu beachten, dass die BNetzA bei 100 mW von der maximalen Äquivalente isotrope Strahlungsleistung EIRP spricht.

[quote=„Äquivalente isotrope Strahlungsleistung – Wikipedia“]Der so ermittelte Wert der Leistung tritt bei Antennen mit Richtwirkung nicht physikalisch auf. Bei Antennen mit Richtwirkung und wenn keine Richtung explizit angegeben wird, wird die Hauptstrahlrichtung der Sendeantenne angenommen. In dieser Richtung ist der Antennengewinn maximal.
[/quote]

Letztendlich kommst du (unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen) mit einer Richtfunk-Antenne nicht weiter, aber du hörst nicht die Leute von überall brabbeln, sondern nur von dort wo es dich interessiert. Und wie schon erwähnt hast du bessere Ohren.

ok das mit der Sendeleistung und eben begrenzte Öffnungswinkel war dann nicht die beste Idee.

dann kannst du nur anhand einer Richtfunkantenne den Signalstörabstand verbessern, um alles drumherum mal nicht oder weniger “mitzuhören”. Das können die Handys (Clients) aber nicht, da sie ja meist alles um sich herum mithören und damit sich der Signal-Störabstand verringert oder im schlimmsten auf 0 zieht.
Wenn der Empfang aber gut ist, ist das ja kein Thema…

Was ist mit “Airtime” jetzt genau gemeint? Die Dauer die die Funkwellen in der Luft zum Client brauchen?

Wir haben nur eine Luft, also kann ( / sollte) immer nur einer zur selben Zeit senden. Wenn du jetzt jemanden senden siehst, der mit dir eigentlich nicht zutun hast sendest du halt trotzdem nicht und wartest bis die Luft wieder frei ist. (Das trifft natürlich auch auf die Sender zu, mit denen du dich unterhalten willst). Die konkrete Vorgehensweise der Kollisionsvermeidung ist in 802.11 auch irgendwo wohldefiniert.

Wenn du jetzt die Zeit in viele Teile zerstückelst und dir anschaust in wie vielen dieser Stücke du sendest, kannst du sagen wie hoch diene Airtime war. Also die Anzahl an Stücken, in denen du gesendet hast und somit niemand anders senden konnte ( / sollte / durfte).

Deswegen ist es auch wichtig, dass alle Clients möglichst schnell senden. Denn wenn du Clients dabei hast, die sehr langsam sind, verbrauchen diese mehr Airtime (senden als länger) als ein schnellerer Client für die selbe Datenmenge.

Außerdem gibt es einige ( oder manchmal auch viele) Daten, die an mehr als einen Client gesendet werden. Diese werden dann typischerweise mit der langsamsten unterstützen Datenrate gesendet, um kein Client auszuschließen.

Daher möchte man typischerweise die ganz „langsamen“ Datenraten ausschließen, wie von @kgbvax hier vorgenommen.

Von mir hier aber noch nicht, weil ich die Einstellung noch nicht gefunden habe (ich habs echt nicht so mit GUIs).

ach ja, die müssen sich ja auch verständigen. Wenn da zuviel los ist, bleibt ja nichts anderes übrig außer freie nicht gesendete Kanäle zu nutzen oder eben den kürzeren zu ziehen.

Das Problem besteht also auch darin, dass AP’s die die FF APs nicht hören und umgekehrt (z.b das Wifi eines Café im hinteren Teil) stört?
Wogegen der Client hingegen beides “hören” kann und aber nur mit Freifunk was zu tun haben will? vorausgesetzt APs beide sitzen auf Kanal 1 und können sich nicht unternander absprechen?

Ja, das wird als Hidden-x-Problem (x := Station|Node|Terminal|…) bezeichnet:

PS: Das Gegenstück, das Exposed-x-Problem ist durchaus auch relefant.

Bezüglich Antennenbau / -gewinn / -… kann ich die Antennenbibel von Rothammel empfehlen. Bei Interesse melden, ich verleihe sie auch mal.

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