Freifunk von Hof zu Hof

Kann man so machen, aber dann ist es halt …
Ne, im ernst. Richtfunkverbindungen haben nur Vorteile als PtP- bzw. max. als stark begrenzte PtMP-Verbindung. Insbesondere verschenkt man viel Leistung und Stabilität wenn man BATMAN darüber laufen läßt (jeder nicht dringend notwendige Hop ist ein Hop zu viel).
Ich kann Dein Denken verstehen; ich bin selber jemand der den Freifunkgedanken soweit wie möglich ausdehnen möchte. Aber Richtfunk über größere Distanz mit BATMAN / Mesh macht keinen wirklichen Sinn.

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Das Passwort ist nicht so wichtig, aber 5 GHz geht nur mit Originalfirmware.

Pro Hof einen oder mehrere Gluon-Router, aber die Anbindung über Ubiquity.

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Naja Batman schon aber Mesh nicht wg 5 Ghz Bug. Batman in Stock Firmware halt.

Auch wieder war, wer sich in eine solche Leitung hängt kriegt eh nur BATMAN Traffic zu sehen…

@cplus und ich haben uns gestern mit der “Glasfaserkoordinatorin für Außenbezirke” und dem Gewerbeverein Ostbevern getroffen. Wir haben gemeinsam folgende Punkte gefunden:

  • vorrangig ist abzuwarten, wohin Glasfaser gelegt werden kann bzw.
    diese Bemühungen zu verstärken. Glasfaser ist der einzige Weg,
    zukunftsfähiges Internet zu den Außenbezirken zu bekommen.

  • Voraussichtlich werden aber nicht alle Liegenschaften erschlossen
    werden können, weil die Kosten sehr hoch sind

  • Die Gemeinde erwägt, die Lücken ggf. mit einer Richtfunklösung zu schließen

  • Mit Freifunk kann man technisch ähnliches realisieren. Allerdings ist
    es nicht klug, sich auf Freifunk als einzigen Zugang zum Internet zu
    verlassen. Da die gesamte Administration von ehrenamtlichen
    (nicht-angestellten) Mitarbeitern geleistet wird, kann keine
    Verfügbarkeitsgarantie gegeben werden (“Best-Effort Ansatz”). Die von
    der Gemeinde angestrebte kommerzielle Lösung ist dafür besser geeignet.

  • Freifunk kann sehr flexibel eingesetzt werden. Z.B. um
    Versorgungslücken zu schließen oder in kleineren Nachbarschaften WLAN
    bereit zu stellen. Außerdem kann ein zweites Netz zur Erhöhung der
    Versorgungssicherheit aufgebaut werden. Es ist eine Ergänzung zu den
    Bestrebungen der Gemeinde, kein Ersatz. Es kann von den Bürgern selbst
    aufgebaut werden.

Zur Info und ggf. Komentare…

Cheers,
Mike

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Ich mag noch ergänzen, dass eine bürgerschaftlich aufgebaute Richtfunk-Strecke nicht primär auf Freifunk laufen muss, sie kann natürlich trotzdem Freifunk (z. B. via VLAN oder Tunnel) durchleiten. Dies hat den Vorteil, dass für die Versorgung mit Internet zunächst nur die Richtfunk-Verbindung als Fehlerquelle hinzukommt und die generelle Verfügbarkeit nicht vom Freifunk-Netz abhängt.

so als kleiner Tipp: die Stadt kann auf ihrem Gebiet kostenfrei bei der BNA Frequenzen beantragen … ist dann viel Schreibarbeit. Die Hardware sollte dann im Kostenbereich der AirFiber liegen …

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Best Effort ist kommerziell auch.
Ich halte das ganze Gefasel von SLA für eine Wahnvorstellung die sich Leute haben einreden lassen.
Ich mach das jetzt 25 Jahre und bisher habe ich noch niemanden gesehen dem ein SLA signifikant geholfen hätte. Ausser beim Geldausgeben.

Wer braucht da ein SLA? Ein Bauernhof? GTFO!

Es ist schon klar das der Glasfaseranbieter auch nur best effort anbiet, oder?
(Wenn man die Vertröge genau liest kommt es im Endeffekt darauf hinaus.
Solange keine Konventionalstrafe dranhöngt ist alles nur Blah Blah).

End RANT

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What? Mimimi?

Da ist doch von Richtfunk die Rede, das hat erstmal nichts mit Internet zu tun.
Und das terminiert man dann „im Dorf“ an 1–n Glasfaseranschlüssen welcher der Gemeinde gehört und purzelt da ins Internet. Fertig.

Wenn die Bürger vor Ort sich das von „ehrenamtlichen (nicht-angestellten)“ Menschen machen lassen, dann ist das eh kein Freifunk. Dann ist eine andere Lösung für die aktiven Freifunker definitiv besser. Ich befürchte eh mittelfristig eine Überlastung von einzelnen Aktiven.

Das das alles mit aktueller Freifunk-Technik machbar ist, ist auf jeden Fall ein Fakt. Aktuelle Probleme wie hier, ließen sich übrigens durch lokale Exits erledigen…

@kgbvax, würdest Du im Umkehrschluss dazu raten, den Leuten zu raten sich Freifunk zu bauen, statt auf die Gemeinde zu warten? Ist ja auch eine Menge Arbeit und es entstehen Kosten, dann will man ja auch, dass alle zufrieden sind. Wir haben uns das nicht getraut, weil:

Nein, denke ich nicht. Aber schon eine gewisse Zuverlässigkeit wenn es der einzige „Kontakt zur Außenwelt“ ist. Und wie das so ist, wenn man Freifunk über Internet über Richtfunkt baut, wird garantiert öfters mal irgendetwas nicht funzen als wenn man ein „Layer“ weglässt (die Idee von @jotzt oben ändert das natürlich). Außerdem ist es mir ziemlich egal, wenn jemand über einen kommerziellen Betreiber meckert. Aber wenn Internet über Freifunk nicht geht, heißt es schnell „dieses Freifunk tuts ja meist eh nicht“.

Ich glaube, Bauer Schulze wird schon öfters „das Internet“ nutzen wollen als andere Dienste im WLAN-Netz seines Vertrauens?!?

Ja, das war so im Grunde die Grundidee. Allerdings kommt man recht schnell auf > 6 „Hops“, wenn man nur im Dorf anschließt. Daher die Idee, i.) Glasfaser dahin, wo es sich die Leute leisten können und ii.) Richtfunk „mitten rein“, um kürzere „Hop-Wege“ zu erreichen. Der Rest dann Freifunk.

Hmm, damit meinte ich in erster Linie Dich und den Rest des Admin-Teams. Ich bin mir nicht sicher, ob wir jemanden für dieses Projekt finden, der i.) selber stark involviert (d.h. einer der „Betroffenen“) ist und ii.) die technischen Fähigkeiten und Interessen mitbringt, z.B. einen Server zu hosten und warten und Störungen im Netzwerk zu beheben. Das Aufstellen der Hardware und dafür verantwortlich fühlen, könnte gut von den Leuten selber gemacht werden, denke ich, aber die Infrastruktur im Hintergrund wird aus meiner Sicht aktuell von „ehrenamtlichen (nicht-angestellten)“ Menschen betrieben (Danke ans Admin-Team!). In der Praxis klappt das natürlich besser als bei wohl den meisten kommerziellen Anbietern, aber da wollten wir keine zu hohe Erwartungshaltung wecken. Ist ja nicht vorrangiges Ziel von Freifunk, dass „das Internet“ möglichst zuverlässig und immer zur Verfügung steht. Kann ja auch mal nicht so gut klappen, wenn Geld oder Zeit oder Lust knapp wird, denke ich.

Geile Sache das. Ich persönlich finde das auch immer noch eine gute Idee. Der Plan wäre im Moment, abzuwarten, wo denn Glasfaser hinkommt und was die Gemeinde so plant und dann als „Bürgerprojekt“ die Lücken zu schließen.

Wenn jemand Bock hat, mögliche „größere“ Freifunk-Lösungen z.B. mit der Koordinatorin unserer Gemeinde zu diskutieren fände ich das natürlich auch toll und wäre voll dabei. Dann könnte man solche Punkte („wie stark können/wollen/sollen/müssen sich „die Bürger“ selber einbringen“) ansprechen und die Erwartunghaltungen abgleichen.

Ziel des Punktes oben [quote=„woerde, post:24, topic:1520“]
Allerdings istes nicht klug, sich auf Freifunk als einzigen Zugang zum Internet zuverlassen.
[/quote]
war auf jeden Fall nicht, zu sagen „Freifunk ist unzuverlässig“, sondern eher eben nicht als „kostenloser Internet Dienstleister“ aufzutreten.

Habe ich alle Bedenken richtig verstanden und erklären können? Ziel ist ausdrücklich nicht, Recht zu behalten, sondern das Projekt so zu definieren, dass es möglichst genausoviel Freifunk enthält, wie „wir“ (d.h. alle Menschen, die Freifunk aktiv unterstützen) es gut finden. Da bin ich selber ja nur eines der kleinsten Rädchen im großen Getriebe; un dich höre gerne und aufmerksam zu :slight_smile:

Bedeutet das, dass der Traffic ins Internet nicht durchs Freifunk-Netz geht? Aber hat man dann nicht wieder das Problem, dass derjenige die Abuse-Meldungen bekommt, der den lokalen Exit bereitstellt? Wie würde der damit umgehen? Oder verstehe ich das falsch?

Mike

Mit lokalem Exit meine ich hier eigenen Server mit eigenem Tunnel zum Freifunk. Mehr Server, mehr besser. Leider schafft es der Vorstand des FFRL nicht zum Thema zu melden. Kann sein, dass dann doch zu viel DE-Zentralität ist.

Wenn es nur um Internet geht und ausreichend Geld vorhanden ist, auch dauerhaft, dann ist eine kommerzielle Lösung, natürlich besser. Hier sollte das Augenmerk auf die angebotenen SLA gelegt werden, hinsichtlich Entstörung, hinsichtlich Performance. Falls vor Ort nicht genug Expertise und Freizeit für Freifunk vorhanden ist, dann ist das eben so. Rom wurde nicht an einem Tag gebaut …

Kommt echt drauf an, was dass für ein Bauernhof ist, welche Sensoren die Stelle haben und wie dass Netzwerk aufgebaut ist.

Wenn in einem modernen Schweinestall für nur eine Stunde ( im Sommer) die Sensorik ausfallen würde, würde die gesamte Herde ersticken oder ein Hitzschlag bekommen. …

PS.:
Ja es ist fahrlässig so sensible Technik äußere Faktoren auszusetzen.

Aber wir reden hier über Bauern… die haben echt noch viele andere Dinge zu tun.

(ich kenne keinen Schweinebauern und weiß auch nicht wie so eine Anlage genau aussieht. Aber kann mir gut vorstellen, dass da div. Clouddienste weit verbreitet sind.)

In Steinfurt gibt es einen ähnlichen Plan, allerdings über Glas. Dort ist das Konzept bisher so, dass der Hardwareteil dann SLAs bekommt und ein Systemhaus unter Vertrag genommen wird, das zu warten. Gegen Geld versteht sich.

Und der IP-Teil würde von Freifunk abgedeckt, natürlich ohne Garantien, best effort.

Ob es realisiert wird, weiß ich aber noch nicht.

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Das klingt imho nach ein sehr guten Plan

Muss ich doch irgendwie kommentieren:

Wenn in einem modernen Schweinestall für nur eine Stunde ( im Sommer) die >Sensorik ausfallen würde, würde die gesamte Herde ersticken oder ein Hitzschlag >bekommen. …

Daher baut man das auch als diskrete und redundante Closed-Loop und nicht mit Cloud. Das Beispiel ist irgendwie herbeigedichtet, oder?

weiß auch nicht wie so eine Anlage genau aussieht… .Aber kann mir gut vorstellen, dass da div. Clouddienste weit verbreitet sind

Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, da man Regelungen nicht so baut. Eben aus dem von dir genannten Gründen. Aber ich kann auch Steuerungen auch nur von Ölförderplattformen, da gab es keine Nutztiere :wink:

Was mich aber am meisten irritiert:
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Die Schweine werden durch ein SLA nicht wieder lebendig.
Ein SLA hat auch keine Auswirkung auf die Verfügbarkeit.
Und du wirst weder für DSL noch für Glas ein „hartes SLA“ finden (d.h. eins das bei Ausfall dem Nutzer nicht trivialen Schadensersatz - auch bekannt als Konventionalstrafe - zuspricht).

SLAs für Ende-Zu-Ende Verfügbarkeit (mehr interessiert den Bauern ja nicht) sind exterm schwierig - und nach meiner Erfahrung auch einfach sinnlos.
Als Nutzer besorgt man sich in diesen Fällen am besten redundante Anbindungen.

SLA bei Anbindung sind meistens Rauchbomben / FUD von Menschen die nicht wirklich verstehen wovon sie da reden.
D.h. bevor jemand auf ein SLA Argument eingeht würde ich doch einfach jeweils doof fragen: Welcher Service Level darf es denn sein? Warum? Und: Mal die „SLA“ von dem kommerziellen Anbietern wirklich gelesen? Die sind i.d.R. wachsweich, genauer gesagt „Best effort“ - Dafür gibt es gut (technische) Gründe. So kann ein Anbieter ein von einem Bagger rausgerissenes Kabel nicht in 1h gesundbeten. Und er selbst hat bei seinem Upstream i.d.R. auch kein SLA.

Also lasst eich von dem SLA Quatsch nicht ins Boxhorn jagen!

Richtfunk ist von der Verfügbarkeit echt besser als „kein Funk“.

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Ertappt!?! :tired_face:

Vielen Dank, das war sehr informativ!
Nutzt GigaDSL denn für den Richtfunk-Uplink zu der zentralen Versorgungsstelle auch 5Ghz oder langwelligere Verbindungen?
Gruß
Heerde

Das sind auch ganz normale 5GHz Richtfunkstrecken, so wie ich das verstanden hab.

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