Hardwarekonfiguration Flüchtlingsunterkünfte

Hallo an die Hardware-Experten, ich brauche hier mal wieder einen Rat für eine Installation über mehrere Häuser. Wir haben einen Leitungsspender mit 100 MBit uplink, zwei Häuser in denen jeweils Geflüchtete untergebracht und ein Vereinsheim, dass mit angebunden werden soll. Das eine Haus ist neben dem Leitungsspender, ca 20 m entfernt, das zweite gegenüber auch ca 20 m und das Vereineinheim schräg hinter dem Haus, ca 40 m. Das Vereineinsheim ist unregelmäßig stark besucht (50 Clients?), die beiden Häuser jeweils mit zwei Familien.
Aus den bisherigen Erfahrungen hätte ich gesagt:
Ein Rundstrahler beim Leitungsspender, möglichst außen. An allen drei Häusern eine CPE 210 mit Sicht auf den Rundstrahler. Kabel jeweils durchs Fenster gelegt, innen jeweils 940er - was meint ihr?
Welche Hardware würdet ihr konkret empfehlen, insbesondere für den Rundstrahler. Haben wir hier vielliecht ein Problem mit der Überlastung von Kanal 1 auf 2.4 GHz und sollte man das umgehen?
Danke! l8com

Also bei so viele Clients wird Dualband Pflicht. Wir in Emscherland fahren das gerne für Unterkünfte so: ein dicker FF Knoten als Offloader der auch Wlan Mesh anbietet, dahinter als AP Hardware von Ubiquiti mit Original Firmware. Du könntest ja die Jungs hier fragen ob du mit den Ubiquiti Router an deren Controller darfst.

Ja, danke, wenn es darum geht, so viele Leute mit Bandbreite zu versorgen, gebe ich dir recht. Wie wir mit größeren Ansammlungen im Vereineinsheim klar kommen, müssen wir dann noch klären. Wichtig wäre für mich allerdings erst einmal, mit welcher Hardware ich das Signal in die drei Häuser bekomme, insbesondere welchen Router ich beim Leitungsspender einsetze.

Also um annähernd 100 mbit durchzusetzen wirst du mit einem Plaste Router nicht weit kommen. Da würde ich an deiner stelle einen Futro einsetzen. Was die Funkstrecke zwischen den Häusern an geht kann ich nicht viel sagen aber von der CPE rate ich dir ab. Die Funkeigenschaften sind leider nicht so der Knüller, die sind mehr Rundstrahler als Richtfunkantenne. Wenn es nicht auf jeden Euro ankommt würde ich dir zu Ubiquiti Hardware mit Orginalfirmware raten. Nanostations oder Nanobeam. Die gibt es auch in der 5 Ghz Variante.

Gruß Marius

Ich würde dir eine proprietäre Funkbrücke mit NanoStations AC empfehlen. Wie meine Voreder schon sagte, nimm was mit Dualband für drinnen. Z. B. eine Ubiquity UAP AC Lite.

Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias, du meinst also, ich sollte vier Stück davon verwenden? Kann ich mit der Firmware denn drei Brücken von einem Gerät aus bauen? Und dann in den Häusern 940er anschließen? Würdest du dann auch erst in den Häusern auf Freifunk gehen oder welche Hardware sollte zwischen der Nanostation und der Glasfaser stehen?
Die Anforderungen habe ich vermutlich noch nicht gut genug beschrieben. In jedem der drei Häuser hätte ich gerne 10 - 20 MBit zur Verfügung. Das Budget ist noch nicht festgelegt, aber ich bin schon gedrängt, die günstigste Lösung zu installieren.
Corny, kommt die mit dem Rundstrahler und den drei CPE unter diesen Bedingungen wieder ins Spiel? Welche Hardware sollte dann beim Leitungsspender verwenden?
Danke für eure Kommentare!

Eine Skizze mit der Anordnung der Häuser oder eine open street map Ausschnitt ohne Straßen Namen könnte man dazu nutzen konkrete Vorschläge zum Aufbau zu machen.

Hier eine wie ich es verstanden habe:
Gerne dazu Kommentare Kritik der anderen.
Das verteilen vom mesh Netz hat auch den Vorteil das man so direkt das private Netz von den anderen Häusern trennt und da keiner “falsch” stecken kann.

Nachtrag
Man könnte das ganze auch erstmals testweise nur mit den Tplink1043 Routern machen und Wlan mesh nutzen.

Wow, da hat sich einer Mühe gemacht, vielen Dank wurmi!
Also, ich hab’ hier mal ein Sat Foto, darin habe ich den Leitungsspender mit “S” markiert, die Flüchtlingsunterkünfte mit 1 und 2 und das Vereinsheim mit 3. In der Tat würde ich drei Geräte beim Sender eher vermeiden, vielleicht gehen wir aber auch auf’s Dach, dann könnte das gehen. So oder so sind die sieben Geräte natürlich ziemlich viel. Mir ist klar, dass man so in jedem der drei Häuser im Prinzip Zugriff auf die 100 MBit hätte. Aber das halte ich im Moment für übertrieben und den Geldgebern nicht vermittelbar. Die Frage ist also, wie ich mit weniger Hardware 10 bis 20 MBit pro Haus realisieren kann.

‘hab’ deine Vorschläge noch mal ein bischen studiert und ein paar kurze Fragen:
Wenn ich die Brücke mit M2 mache, habe ich evtl. wieder das Problem, dass die Kanäle dafür belastet sind, oder? Ich nehme an, bei einer Loco M5 sucht sich das System einen freien Kanal? Aber es gibt doch Einschränkungen für den Outdoor-Verkehr mit 5 GHz, oder wie war das?

Eine Einsparmöglichkeit würde ich noch bei der 1043 beim Spender sehen, hier könnte ich auch einen Port der Fritz!Box für ein Gastnetz nutzen.

Schön wäre ja ein System, dass die Brücke mit 5 GHz von einem zu drei Geräten macht, aber wenn ich mir deine Zeichnung so ansehe, gibt es das von nicht (für’s gleiche Geld).

Ich hab’ deinen Plan mal mit dem Bild zusammengebracht und konkretisiert. Wäre schön, wenn ihr das kommentieren könnt:

Mit den Preisen bei Amazon (mit Haltern und Kabeln) liege über 800 €. Ich denke ich muss zurück zu dem Rundstrahler. Welchen würdet ihr dafür empfehlen?

Hallo Leute, für dieses Projekt habe ich jetzt ein etwas größeres Budget bekommen, als ich ursprünglich dachte. Ich hoffe ihr könnt mir hier noch einmal einen Rate geben, bevor ich das falsche Material kaufe:

Um die Verbindung zwischen den Häusern zu machen, wurde mehrmals Ubiquiti Hardware mit proprietärer Hardware empfohlen. Da ich ja mehrere Häuser mit dem einen verbinden möchte (und nicht die anderen Häuser untereinander) wurden drei M5 an dem einen Haus empfohlen. Kann ich dass mit einer “Point to Mulit-Point” Struktur machen, so dass ich zwei Router einspare? Ich dachte z.B. an “LiteAP-ac” beim Leitungsspender und “NanoBeam ac” bei den drei Häusern.

Meint ihr das geht? Oder liege ich mit der Vorstellung, dass das dann wie ein Switch zwischen den Häusern funktioniert daneben?

Hallo @l8com,

ich fürchte, da muss man einfach ausprobieren. Ich würde nicht direkt das ganze Budget auf einen Schlag ausgeben.

Besorg dir erstmal ein Pärchen Nanostation AC (die Frage ob 2,4 oder 5 GHz hat sie ja mittlerweile erledigt) und teste.

Bei P2MP hast du immer das Problem der hidden stations. Wenn A B sieht und A C sieht, aber sich B und C nicht sehen, reden sie ggfs. gleichzeitig auf A ein, weil WLAN eben kein Zeitmultiplexprotokoll kennt.

Links im Bereich könnte man aber sicherlich mit P2MP arbeiten und dann rechts eine deduzierte Brücke bauen.

Viele Grüße
Matthias

Volle Zustimmung, die Nanostation loco AC wird dafür ausreichen.

NanoBeams etc. haben für die kurzen Entfernungen einen unnötig hohen Antennengewinn. Wahrscheinlich reicht es auf die kurzen Entfernungen, wenn vom Haus mit der Fritzbox alle anderen mit einer Nanostation loco AC per PtMP anbindest. Macht also nur vier Nanostations insgesamt. Falls das nicht reicht, kann man das immer noch aufbohren.

Als Access Points empfehle ich aktuelle Geräte mit IPQ40xx-Chipsatz (z. B. Fritzbox 4040, Zyxel NBG 6617, Netgear EX6150). Für eine mittlere Anzahl an Clients ist das meines Erachtens im Moment hinsichtlich Preis und Leistung mit Abstand das Beste. Firmware dafür wird gerade gebaut. Falls es die für eine Domäne noch nicht gibt, wende dich vertrauensvoll an das FFMS-Team.

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