Hardwareplanung - Unterkunft für Geflüchtete

Nur kurz vom Handy: Du musst durch überhaupt keine Wand. Nanos sind Außengeräte. Die werden per Flachbandkabel durch ein Fenster mit Strom und Daten versorgt und außen mit einer kleinen Halterung aufgehangen.

Für eine dicke Leitung (Unitymedia oder VDSL100+ empfiehlt sich ein Futro als VPN-Gerät. Alternativ kannst du unsere L2TP-Testdomäne nutzen.

Grüße
Matthias

/Ergänzungen, da ich jetzt am PC bin: Die Nanos werden in diesem Zusammenhang sowieso mit der Originalfirmware als sogenannte unsichtbare Brücke genutzt. Also ein Pärchen von denen funktioniert quasi wie ein WLAN-Kabel. Man verbindet die Nano 1 mit einem LAN-Port des VPN-Knotens, und lässt darüber meschen. Dann werden über diese Funkbrücke die Pakete zum Partner transportiert und dann dort per LAN wieder in einen Freifunkrouter gespeißt. Für die Router sieht es dann wie eine Kabelverbindung aus und erreicht auch einen TQ-Wert von 100%. Die Originalfirmware ist darin einfach deutlich besser, unter anderem, weil sie die Pakete automatisch so lange überträgt, bis sie wirklich ankommen und weil sie auch einen anderen Kanal nutzen können, als den im Freifunk immer überlasteten Kanal 1.

Das ganze klingt relativ komplex. Eventuell könntest du einfach mal mittwochs in der Warpzone vorbei schauen, dann beraten wir dich gerne persönlich und haben auch Testgeräte da, die wir verleihen können. Zur Warpzone.

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Ich hab das Gefühl, dass hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird.
Ihr müsst doch nur über die Strasse, oder?!

Ich würde beim Spender entweder einen Rundstrahler (First) aufhängen oder wenn man es etwas mehr auf die Flüchtlinge trimmen möchte, dann zwei CPE210 mit FF-Software auf die Häuser richten. Das wird vermutlich reichen. Wenn nicht kann man immer noch das Signal auf der anderen Seite mit 841ern verstärken und fertig.

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Danke für den Kommentar, soetwas hatte ich eigentlich erhofft. Den Rundstrahler (Rocket?) kann man vermutlich an die Wand zur Straße schrauben. Den Aufwand zum First zu kommen kann ich dem Leitungsspender nicht zumuten.

Du meintest dann an den Unterkünften jeweiles einen CPE210 zu montieren und auf den Rundstrahler zu zielen, richtig? Das wäre jedenfalls viel einfacher als CPE210 beim Leitungsspender zu installieren.

Welche Hardware kann ich dann hinter die CPE210 hängen?

Und noch eine Frage: Vom Router im Wohnzimmer kommen nicht nach draußen. Wir müssten also vom Glasfasermodem ausgehen. Dort gibt es aber nur einen (nutzbaren) Port und wir bekommen auch nur eine v4 Adresse. Dieser Port ist natürlich vom Kabel zum Router besetzt. Wir müssten also hier einen Router (ohne WLAN) haben, ein Switch wird nicht reichen, weil wir ja NAT brauchen, wenn ich das richtig verstehe. Könnte man hier auch eine 841er nehmen und WLAN abschalten? Oder gibt es noch billigere Lösungen?

Ja das ist immer ortsbezogen und wenn man keine Leitung zum First bekommt (z.B: unter den Dachpfannen lang) dann halt eine Wandhalter oder Ähnliches. Du machst das schon. :wink:

Auch das ist wieder je nach örtlicher Gegebenheit zu betrachten.
So gehts auf jeden Fall.
Oder man nimmer auch beim Leitungsspender eine CPE und richtet die gegeneinander. Z.B. wenn man beim Leitungspender an der Hauswand installiert sind ja schon 180 grad „umsonst“ und es bleiben nur 180 grad übrig. Wenn dann noch 60 grad uninteressant sind zum bestrahlen dann lieber eine CPE nehmen, so meine Meinung.

Flachbandkabel durch den Fensterahmen?!? Geht in der Regel.

Ich würde vermuten, dass das geht. Ist ja nur ein „verteilen“ eines Kabels auf mehrere unterschiedliche. Die vier Anschlüsse an einem Router sind i.d.R. intern auch nur „ein“ LAN-Port. Richtig @MPW?

Vielen Dank für die schnelle Anwort. Das mit dem Flachbandkabel vom Router durchs Fenster machen wir aus Rücksicht auf den Leitungsspender nicht. Um so besser, wenn es von der Glasfaser-CPE aus geht. Die hat zwar vier Ports, aber nur auf einem ist Leben. Wenn ich sie resette und daran herumkonfiguriere (z.B. ihren eigenen eigenen WLAN port einschalte). Kommt nach ein paar Minuten das Update vom Netzbetreiber. Schon im Keller zu Natten, ist nicht optimal, aber eigentlich kein Problem. Die Frage ist also, welche Hardware. Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du auch meinen ein 841er könnte das.

Hast du Erfahrung mit der Verbindung zwischen CPE210 und Rundstrahler? Währe eine Rocket M2 hier passend? Brauche ich dann noch spezielle Hardware hinter der CPE210 oder fällt hier die volle Bandbreite 'raus?

Welche Hardware man einsetzt ist eine Frage des Durchsatzes den man erreichen möchte. Wenn man die Verbindung einfach über das Freifunkmesh aufbaut, ist das sicherlich erstmal eine gute Grundversorgung. Wenn dort aber in dem Haus 30 bis 40 Leute gleichzeitig Freifunk nutzen wollen, kann das schnell etwas dünn werden.

Insbesondere weil eben der Abtransport der Daten über denselben Funkkanal erfolgen muss und die Pakete anders als bei den proprietären Funkbrücken nur vom Absender wiederholt werden können, falls sie verloren gehen.

Bzgl. des Anschlusses ans Internet machst du dir viel zu viele Gedanken. Der Freifunkrouter, der das VPN aufbaut, verhält sich wie jeder andere normale Netzwerkteilnehmer auch. Also er baut nur eine ausgehende Verbindung auf, dazu braucht man weder eine eigene IP-Adresse noch sonstige Spezialkonfigurationen. Wenn der Switch an der FritzBox oder dem primären Router hängt, dann kann man ihn dort einfach einklinken und gut ist. Vorausgesetzt, dass Zeugs wie Mac-Filterung und ausgehende Portsperren nicht im Weg stehen.

Grüße
Matthias

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Stimme @MPW voll zu. Einfach einen Switch (den braucht man auch nicht zu konfigurieren und nichts) zwischenschalten und da die FF-Installaton dran.


Möglichkeit 1 (“LAN Mesh” mit einem “verlängertem WLAN Kabel” sozusagen):
Fritzbox <-Kabel-> Switch <-Kabel-> FF-Router (841, 940 oder 1043) <-Kabel, schlechter WLAN-> CPE 210 mit Originalfirmeware
<------WLAN über Origialsoftware über Kanal 4-11 ------->
CPE210 mit Originalfirmeware <-Kabel, schlechter WLAN-> FF-Router (841 o.Ähnlich)

Vorteil:

  • Schnelle Verbindung von Standort 1 zu Standort 2
    Nachteil:
  • Kein mesh mit anderen Standorten in anderen Richtungen

Möglichkeit 2 (Freifunk mesh “ohne Abhängigkeiten”):
Fritzbox <-Kabel-> Switch <-Kabel-> CPE 210 (oder Rundstrahler) mit FF -Software
<---------- WLAN, automatisches Freifunk mesh auf Kanal 1--------->
CPE210 (oder Rundstrahler) mit FF-Software [<-Kabel, schlechter WLAN-> gegebenfalls FF-Router (841 o.Ähnlich)

Abwandlung Möglichkeit 2
Fritzbox <-Kabel-> Switch <-Kabel-> CPE 210 (oder Rundstrahler) mit FF -Software
<---------- WLAN, automatisches Freifunk mesh auf Kanal 1--------->
FF-Router (841 o.Ähnlich)

Vorteil:

  • mesh in alle Richtungen mit allen anderen Partnern. Ausfallsicherheit und Versorgung des Standort 2 wenn anderer Mesh-Partner in der Nähe, auch wenn Standort 1 ausfällt.
    Nachteil:
  • Langsamer Verbindung an Standort 2

Letztendlich kommt es auf die Strecke an die es überbrücken soll und was am anderer Ende erreicht werden soll.
Ich persönlich würde mit Variante 2 in der abgewandelten Form anfangen. Also erst mal ne CPE mit FF-Software aufs Dach und ggf. noch “Verstärker”-FF-Router in die Wohnungen. Reicht das nicht, kannste immer noch “nachbessern”.
(Das Zurückflashen der CPE ist allerdings blöd, Geht aber.)

If you are experimenting with CPE510 and you flash a wrong firmware and the device doesn’t boot, you can restore the original firmware.

:black_medium_small_square: Set PC to fixed ip address 192.168.0.100

:black_medium_small_square: Download original firmware from TP-Link and rename it to recovery.bin

:black_medium_small_square: Start a tftp server and put recovery.bin in the same directory

:black_medium_small_square: Restart CPE510 and after a short time he should pull the firmware from the tftp server

:black_medium_small_square: It’s highly recommended to place a switch between the PC and the CPE510. I have never been able to run recovery succesfully without the switch

Quellen:

https://wiki.openwrt.org/toh/tp-link/tl-cpe510

Genau sag ich ja, TFTP Server uns so. Das ist für jemanden wie mich der das erst bei FF gelernt hat und das alle 6 Monate einmal braucht echt ne “Drecksscheiße”. :wink:
Dann mal eben eine fixe IP Adresse vergeben ist auch nicht so jedermanns Sache und einen Switch rum liegen haben. Das ist schon ganz schönes Gehampel im Gegensatz zum Aufspielen der FF-Software. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Oder man kommt einfach Mittwochs in der Warpzone vorbei und fragt mich. :smile:

Ich bin auf die Umsetzung gespannt.

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OK, ich komme Mittwoch rein…

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So, wir sind’s durchgegangen und haben’s teilweise in der Warpzone getestet. Dabei ist
folgender Mittelweg herausgekommen:

Wir hängen eine 1043 ins Wohnzimmer vom Leitungsgeber an seinen Router. An den Unterkünften
hängen wir jeweils eine CPE210 an die Außenwand. Die wird mittels Flachband über den POE Adapter an eine 940 gehängt. Alle Geräte bekommen Freifunkfirmware.

Vorteil: Wir müssen nur durch eine Wand und haben eine Seite gerichtet. Das sollte auf die
kurze Distanz (20 m) reichen, um 20 Mbit herüber zu bekommen. Wir sparen uns aber den relativ teuren Außenrundstrahler, die ganze Problematik zwischen seine Glasfaser-CPE und seinen Router zu müssen (und damit auch einen zusätzlichen Router). Außerdem sparen wir uns eine Außeninstallation beim Leitungsgeber (die
auch nicht erwünscht war).

Zur Konfiguration:

1043: standard (evtl. client mesh aus?)

CPE210: Client-Mesh aus (um die Airtime für den Uplink einzusparen). Mesh-on-Wan an
(Wäre es aus, müssten wir mit dem Kabel zur 940er auf den anderen Port. Auf dem lässt sich aber kein Stom einspeisen, so dass wir zwei Kabel bräuchten).

940/841: standard.

Frage: Macht es Sinn für die 1043 und CPE210 einen anderen WLAN-Kanal einzustellen? Wie geht
das und welchen sollte man nehmen?

Die Variante einfach in den Unterkünften eine 940er innen aufzuhängen probieren wir aus, macht aber vermutlich nicht die gewünschte Bandbreite. Die Variante Richtfunkverbindung mit Stock-Firmware sparen wir uns für die größeren
Distanzen (Burgsteinfurter Straße und Meiering) auf.

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@Alucardo: hab’ ich was vergesssen?

Sieht soweit gut aus. Das Clientnetz an der 1043 würde ich an lassen, damit auch draußen was zu kriegen ist. Damit ist ein Kanalwechsel auch hinfällig, da sonst die Endnutzergeräte durchdrehen sobald die Leute vor die Haustür gehen. :wink:

Aber prinzipiell kann man in der Konsole den Kanal wechseln, jedoch nicht in der normalen Konfigurationsoberfläche.

Gruß

Alu

Insgesamt eine gelungene Idee! Sehr cool.

Kleiner Verbesserungsideen:

  • Wie @Alucardo schon gesagt hat das clientmesh auf dem 1043 an lassen.
  • WLAN-Mesh auf den 940/841er aus. Da kann man jede Menge Airtime einsparen und durch die Außeninstallationen mit mesh-Netz könnten sich auch noch andere dran hängen.
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Was ich noch zu bedenken gebe:
Wenn man den Kanal im 1043iger (und den CPEs) NICHT wechselt und auch das Client Netz nicht deaktiviert, klaut jeder der das Client des 1043iger nutzt allen dahinter liegenden Airtime und damit effektiv Bandbreite. Je nachdem wie weit die 940iger/841er reichen kommen selbst die sich in die Quere und klauen sich gegenseitig Airtime. Je mehr Leute das Netz auf der Straße nutzen desto weniger bleibt für hinten übrig.
Allerdings bin ich mir nicht sicher ob/wie auto-update fest ein nicht Standard Kanal ist, im Zweifel wäre bei anderem Kanal also etwas Handarbeit erforderlich. Sofern man auf der Straße das Netz der 940/841er empfängt scheint mir ein anderer Kanal aber definitiv sinnvoll zu sein.

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Hallo zusammen, allen die geholfen haben in diesem Projekt einen großen Dank! Das geht besonders an Dezi und an Alucardo.

Wir haben das Clientnetz beim Leitungsgeber eingeschaltet gelassen, ist ja schließlich Freifunk. Direkt davor messe ich knapp 10 MBit. Warum es hier nicht mehr sind, weiß ich leider nicht, aber ich halte es für möglich, dass hier einfach die Kapazität in der Domäne am Limit war. Die CPEs haben wir einfach mit ner Leiter an den Fallrohren befestigt und auf die 1043 gezielt. Dann durch’s Fenster an die 940er. Das hat sehr gut funktioniert und ich messe in den Wohnungen die gleiche Bandbreite wie beim Leitungsgeber. Ich hoffe, dass wir mit L2TP noch mehr Bandbreite bekommen. Die Geflüchteten sind aber auch so schon sehr dankbar. Nur in den hinteren Räumen muss ich mit weiteren 940ern noch nachhelfen.

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Auf zum nächsten Projekt:
Der Leitungsgeber hat wieder Glasfaser und auch schon ein Ethernetkabel zum Dachboden. Er hat sogar schon Freifunk und sogar schon eine 1043! Er ist zu einer Dachinstallation bereit. Die Unterkunft der Geflüchteten ist lt. Karte 100 m entfernt. Dort haben wir ebenfalls Zugang zum Dachboden und es gibt eine alte Antenne auf dem Dach. Die stammt wohl von terrestrischem Fernsehen - gibt’s das überhaupt noch? Jedenfalls können wir da ebenfalls dran und haben freie Sicht zum Leitungsgeber.

Ich vermute ihr seht hier die ursprünglich im ersten Projekt vorgeschlagene Verbindung über 2x Nanostation Loco M5 mit Stockfirmware ganz vorne, oder? Irgendwelche Warnhinweise?

P.S.: Da die 10 MBit ja nicht so aussagekräftig sind: Die Verbindungsqualität “TQ” über die Straße, also zwischen der 1043 und den CPEs steht jeweils bei 96%. Ich glaube das zeigt, dass wir die richtige Lösung gewählt haben. Kann man irgendwo nachlesen, was dieser TQ Wert genau bedeutet?

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Ja zwei Nanostations sollten da das Optimum sein. Am besten mit Stock Firmware damit man keine Leistungseinbusen für den BATMAN overhead hat.