Stress mit Amateurfunknachbar wegen Freifunk

Hallo,
ich habe bei uns einen Freifunk Node auf dem Dachboden installiert. Läuft auch alles ganz wunderbar soweit.

Jetzt habe ich aber einen Nachbarn der Amateurfunker ist und auch so riesen Antennen am Haus und im Garten hat.

Der hat sich jetzt bei mir beschwert, dass angeblich er sein Amateurfunk-Kram nicht mehr machen kann, weil mein Freifunk Router irgendwelche Störungen bei ihm verursachen würde.
Wenn ich den Freifunk Router nicht abstelle, will er mir die Bundesnetzagentur auf den Hals jagen.

Ich kann mir nicht erklären, woran die angeblichen Störungen liegen sollen.
Die benutzte Hardware ist Markenqualität und wurde auch nicht frisiert oder so etwas.

Also ich benutze:
Im Keller Fritzbox 6490 Kabelmodem
Netzwerk vom Keller auf den Dachboden mit Devolo dLAN 550 Powerline
Auf dem Dachboden für Freifunk ein TP-Link TL-WR841ND

Hat jemand ähnliche Probleme? Kann die Freifunk Technik wirklich Störungen bei Amateurfunkern auslösen?

Wie ist die rechtliche Lage, wenn alle meine Geräte legal und handelsüblich sind?

Hallo erstmal und willkommen in unserem Forum. :smile:

Also dein Nachbar soll mal kleine Brötchen backen.

  1. Die verbaute HW entspricht den gesetzlichen Vorgaben. (sprich Leistung max 100mW bzw. 20dBm)
  2. Das Band in dem wir funken ist öffentlich für alle freigegeben.
  3. Für einen echten lizensierten Funkamateur sollte das kein Hindernis darstellen, da die auch andere Frequenzen und Leistungen benutzen dürfen. (und sollten)

Mal davon abgesehen sollte sich alles in einem ruhigen Gespräch klären lassen. Wenn er Lust hat, kann er auch gerne Mittwochs in die Warpzone kommen und dann mal sein konkretes Problem schildern.

Gruß

Alu

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Ja, die gesetzlichen Vorgaben werden von mir alle eingehalten

Er hat mir gesagt „die gesamte Kurzwelle ist gestört“. Keine Ahnung was das heißt, aber Kurzwelle sind wohl irgendwelche Funkfrequenzen laut Google.

Ich kann mir das auch nicht erklären.
Ich denke ich werde heute erstmal den Freifunk Router abklemmen und statt dessen das WLAN der Fritzbox in „Freifunk“ umbenennen, um auszuschließen, dass der Freifunk Router kaputt ist.

Oder habt ihr andere Ideen?

"Mal davon abgesehen sollte sich alles in einem ruhigen Gespräch klären lassen. "

Der Nachbar ist nicht gerade der ruhige gesprächige Typ.

Alleine aus reiner Neugierde würde ich mal in seinem Stübchen reinschauen wollen. Sieht immer sehr cool aus bei den Funkamateuren. Ansonsten bist du rechtlich auf der sicheren Seite.

Die Firmware des 841 (sowohl FF als auch Hersteller) begrenzen von sich aus die Sendeleistung. Also brauchst du da keine Experimente mit abbauen und Pseudo-FF machen. :wink: Wenn er so viel Zeit und Energie über hat die Leute bei der Bundesnetzagentur zu nerven wegen 2,4GHz-Band dann soll er das tun. Die werden ihm auch nix anderes sagen können.

Dann hat er Pech gehabt.

Gerade als Amateurfunker sollte er doch in der Lage sein die auftretenden Störungen etwas genauer als „irgendwelche Störungen“ beschreiben zu können. Hilfreich wäre z. B. die Information in welchem Frequenzbereich er denn nun Störungen hat. Davon gibt es mehr als man vielleicht annimmt. Es gibt auch Frequenzbereiche, die nahe dem 2,4 GHz und ~5GHz Bereich vom WLAN liegen.

Gerade der Frequenzbereich von 2320–2450 MHz könnte hier interessant sein. Da wir auf Kanal 1 senden, kann es dort durchaus Überschneidungen geben.

Außerdem ließt man hin und wieder, dass die Netzteile der Leistungselektronik-Generation (Also Thyristoren/PWM, anstatt der guten alten Kupferspule) in Kombination mit WLAN Routern zu Störungen führen kann. Hier kann durchaus ein Netzteil anderer Bauart, bzw. ein komplett anderes Gerät mit anderer Betriebsspannung ein spezifisches Problem aus der Welt schaffen.

Eigentlich sollte man annehmen das die Suche nach der Ursache auf für einen Amateurfunker interessant sein könnte. Aber von jemanden, der direkt mit der BNetzA droht würde ich mich nicht einschüchtern lassen.

PS: Vielleicht einfach mal auf einen höheren Kanal mit dem Freifunk Knoten wechseln. Dann kann man zwar nicht mehr meshen, aber vielleicht erübrigen sich die Probleme dann schon.

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Powerline ist böse :imp: . Die gesamte Stromverkabelung im Haus bildet viele, nicht abgestimmte, Kurzwellenantennen.
Ich höre gerne Kurzwellenradio (man kann Radio aus der ganzen Welt empfangen) und konnte das dann irgendwann mal nicht mehr tun, weil mein Nachbar sich ein Powerlannetzwerk installiert hat. :cry: Powerlan stört nahezu den gesamten Kurzwellenbereich im näheren Umfeld.
Jetzt wohne ich woanders, genieße wieder u.a. Radio Quito usw. Ich hoffe und bete das, im Umkreis von mehreren hundert Metern, nicht wieder jemand auf die Idee kommt Powerlan zu installieren.
Ja, die Kackdinger sind zugelassen; leider.

Diese Aussage ist grundlegend Falsch. Siehe Text oben.

Mikrowelle kann Kurzwelle normalerweise nicht stören. Das Problem wird 100%ig das Powerlan sein (2 - 68 MHz)

Sprich mit deinem Nachbarn darüber, daß du dir viele Gedanken darüber gemacht hast, wie ihr beide euer Hobby betreiben könnt ohne euch gegenseitig zu behindern. Beim Sammeln von Informationen seist du darauf gekommen, daß dein installiertes Powerlan die Ursache sein könnte. Frage ihn ob er dir helfen könnte das Problem gemeinsam aus dem Weg zu räumen.
Achte auf sein Gesicht, wenn du das Wort Powerlan benutzt; er wird erblassen. Rein rechtlich bist du nämlich, zumindest was Powerlan betrifft, im sicheren gesetzlichen und zugelassenem Bereich. Ich möchte fast darauf wetten, daß er sich beruhigt und dir evtl. sogar anbietet ne vernünftige Verkabelung zu ziehen. Bleib auf jeden Fall höflich und kooperationsbereit.

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Powerlan legt, im Nahbereich, den gesamten Kurzwellenbereich lahm. Siehe meine Antwort oben.

EDITH:

Hab vorhin vergessen nen Link mit Informationen mitzugeben: ADDX-Linksammlung zu PLC (Powerline Communication).

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ich geb auch mal meinen Senf dazu, da ich selber Funkamateur bin, kein Amateurfunker. Der Funkdienst heisst Amateurfunk, die Menschen sind Funkamateure.
Nun zum Problem. Powerlan stört im KW Bereich, das kann verschiedene Gründe haben. Oftmals liegt es an den Netzteilen die nicht gesetzeskonform gebaut sind. Die Hersteller “vergessen” oft die Bauteile zur Funkentstörung. Wenn der Funkamateur die Bundesnetzagentur einschaltet, ist das sein gutes Recht und die werden dann auch tätig. Sollte die Störung an den Powerline Netzteilen liegen, dann bekommt der Betreiber eine nette Aufforderung die abzuschalten. Kommt er der Aufforderung nicht nach, kann es für den Betreiber teuer werden.
Mein Rat, mit dem Funkamateur sprechen, er kann u.U. helfen.
Wenn ich das Rufzeichen von ihm habe, kann ich das auch gerne machen.

Gruss
Klaus

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OK, danke für den Hinweis, dann soll das mal diese Agentur überprüfen.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Powerlines dafür verantwortlich sind, denn das geht ja über Kabel und nicht über Funk und die Powerlines sind eindeutig auf dem Deutschen Markt zugelassen.

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Die Stromkabel sind aber nicht geschirmt und die Frequenzen des PowerLAN liegen auch im Bereich der Kurzwelle.

Das Problem ist z. B. hier erläutert

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mit der Zulassung ist das halt so eine Sache. Stromkabel sind halt eine gute Antenne.
Wenn Du das unkompliziert regeln willst dann lass die Bu desnetzagentur raus.
Meistens hat Feunkamteur sein Rufzeichen am Auto oder sonstwo stehen. Du kannst mir auch den Namen und Wohnort mitteilen, per PN. dann suche ich mir dasRufzeichen raus und spreche mit ihm.
Wenn sich Bundesnetzagentur einschltet ist das zu 95% schlecht für den Betreiber dr die Störung verursacht.

Klaus

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@frankschneiders - Bitte ihn doch mal um eine Analyse des Störsignals / Spektrums - auch einfach damit du überhaupt eine Möglichkeit hast zu kooperieren und die Störquelle zu suchen.

Die Powerline Geschichte sollte man nicht vergessen, das kann es auch sein. Das ist ja technisch richtig schmutziger Kram :wink:

Die Drohung mit der Bundesnetzagentur ist mal wieder eine „typische Deutsche“. Mit Autoritäten drohen statt gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Das nervt.

Kann die Freifunk Technik wirklich Störungen bei Amateurfunkern auslösen?

Die Freifunk Technik ist Standart WLAN Technik. Bei dem Modell und wenn es nicht kaputt ist stört da nichts. Kurzwellen Empfänger sind nun aber auch sehr empfindlich und bei HF können die ulkigsten Sachen passieren…
Das heisst nicht das irgendwas böses machst.

PLC moduliert seinen Träger mit 2 - 68 MHz auf ungeschirmte Kabel (unabgestimmte Antennen); dadurch verursacht es grunsätzlich Störungen im Kurzwellenbereich (in der näheren Umgebung). Ein vermurkster Aufbau der Geräte verschlimmert es zusätzlich noch.
Da der Nachbar Probleme im gesamten Kurzwellenbereich hat, fällt der WLAN-Router als Fehlerquelle zu 99% flach.

ich glaube auch nicht das der Router die Probleme macht (ausser er ist kaputt), habe das gleiche Gerät hier bei mir ca. 2m neben meiner KW Anlage stehen. Da hatte ich noch nie Probleme mit. Wenn ich aber einen dLan anschalte, dann geht die Post ab.
Du kannst folgendes machen um die Störquelle zu finden.

  1. Mit dem Funkamateur einen Termin machen
  2. Du hast alle Deine Geräte an
  3. nach und nach schaltest Du die Geräte ab und der Kollege schaut wann die Störung weg ist.
  4. Wenn es eines Deiner Geräte war, überprüfen.

Es gibt auch einfache Netzteile die Störungen verursachen. Im ganzen KW Bereich ist das aber selten.
Der Funkamateur soll mal genau die Frequenzen bzw. den Bereich angeben wo es stört. Je nachdem was die Störung verursacht, kann man oft durch kleine Maßnahmen Störungen beseitigen, z.B. mit Ringkernen. Ich habe die schon oft eingesetzt, vorwiegend bei Nachbarn die sich durch meine Sendungen gestört fühlten. Störungen bei Nachbarn durch Funkbetrieb entstehen zu 99% durch nicht entstörte Geräte bei den Nachbarn selber. Wie gesagt, die Industrie ist da recht sparsam mit.
Die Drohung mit der Bundesnetzagentur sehe ich nicht als Drohung an, sondern die kann u.U. feststellen das die Störung nicht von Dir kommt. Jeder der sich durch einen Funkamateur gestört fühlt kann die auch rufen. Wir müssen uns auch an Vorgaben halten und ja, es gibt auch bei uns schwarze Schafe.

Macht es so wie oben beschrieben, ist das Beste für beide Seiten.

Klaus

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Finde die Lösungsvorschläge hier sehr gut und will nur kurz bestätigen wie böse DLan/PowerLan sein kann. Habe schon von vielen Problemen bei unterschiedlichsten Kunden gehört.
Also Bauchgefühl Dlan, aber nacheinander Abschalten bringt Gewissheit.

ich kann mein KW Gerät mal an einem Mittwoch mitbringen (Heute??), dann können wir ja mal dLAN nutzen und schauen wie die Störungen sind.

Zum hören reicht ein einfacher Draht, den gibt es ja in der Warpzone.

Habt ihr Interesse daran??

Klaus

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Ja gerne find ich sehr interessant.

gestern Abend hatte ich mein KW Gerät mit und von Devolo 2 Powerline Adapter.

Die dLan Adapter verursachten keine Störung, was auch normal ist. Es gibt natürlich auch die China Kracher die man Baumarkt oder im Supermarkt kaufen kann. Da sieht es schon anders aus.

Störungen im KW - Bereich gab es aber trotzdem, nicht von den dLan Geräten sondern von der Leuchtstofflampen vor Ort. Bei ausgeschalteten Lampen war das S-Meter bei etwas über 0, bei eingeschalteten Lampen bei 9. So ein Störpegel unterdrückt jedes Nutzsignal.

Meinen Vorschlag wie beide Seiten das angehen sollten steht ja oben.

@Frank: melde Dich doch bei mir, ich kann Dir gerne helfen. Mailto:dl8ny@darc.de

Klaus

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Eine weitere einfache Möglichkeit der Prüfung ist, ein simples tragbares Kurzwellenradio zu nutzen (10 EUR im Aldi). Damit im Haus herumlaufen (auf KW schalten) und hören, ob Störungen auftreten, während man die Antenne in die Nähe der fraglichen Geräte oder Leitungen hält. Zusammen mit der Idee des sukzessiven Abschaltens kann man so sehr viele Störquellen finden - besonders wenn sie so massiv sind, wie der Nachbar meint.
Aber Vorsicht: wenn man mit der “Kurzwellenradio-Methode” nichts findet, heißt es nicht, dass es keine Störungen gibt.
Am besten ist aber natürlich genschers Vorschlag und Angebot.

Je länger ich darüber nachdenke finde das Verhalten des betreffenden AF echt strange.
Störungen aus diverse Quellen sollten doch für AF normal sein und ich erwarte das die Betroffenen dann auch mithelfen die Störungsquelle zu finden und zu beseitigen anstatt einen auf Knallerbsenstrauch zu machen. Echt jetzt.

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