Ubiquiti UAP Outdoor+ - Erfahrungsbericht

Moin,

habe heute einen neuen Ubiquiti UAP Outdoor+ erhalten. Beim Einrichten musste ich an einigen Stellen etwas länger überlegen, weil Google keine Anleitung exakt für dieses Gerät ausgespuckt hat. Für Profis natürlich langweilig, hier der Erfahrungsbericht eines Ottonormalusers zum Nachkochen.

  • Gerät kommt mit 2x Stab-Antennen, PoE Adapter, Stromkabel, Befestigungsmaterial, aber ohne Ethernetkabel (welches man immer braucht, mindestens für die Stromversorgung).

  • Anschluss an Heimnetz mit DHCP

  • Ottonormluser läd so ein dummes „Controller“ Programm von Ubiquiti runter und verknüft das Gerät damit, weil die Anleitung das so will. Ist höchstwahrscheinlich völlig überflüssig.

  • Ottonormaluser ist zu blöd in dieser tollen Konfigoberfläche den Knopf zu finden für „Update von einem File“. Er findet nur „suche nach neuen Updates“ und ist genervt.

  • Google liefert diese Seite hier und durch gwieftes Adaptieren findet Ottonormaluser folgendes Weg:

  • Das Gerät hängt an meinem privaten Netz mit DHCP und hat sich lieb eine IP gezogen, z.B. 192.168.1.36

  • per ssh kann man sich da verbinden.

  • User/password sind nicht die, die man auf „Site configuration“ in der Konfigoberfläche eingegeben hat, sondern fix „ubnt“, „ubnt“

  • cd /tmp

  • wget ((der Link, den der Firmwareassistent für dieses Gerät ausspuckt))

  • fwupdate.real -m ((name des Firmware.bin files)) -d

  • so’n bisschen warten, bis das Gerät neu startet.

  • Gerät aus dem DHCP-LAN nehmen und direkt an einen Rechner hängen

  • Konfigurieren wie gewohnt auf 192.168.1.1 (ab jetzt isses Freifunk)

Erste Erfahrungen: Das Gerät ist der absolute Killer. Draussen ans Fenster geklebt und damit auf der Parkbank >150m weg hinter ein paar Bäumchen quasi den selben Durchsatz übers WLAN wie zuhause im Wohnzimmer (so 10MBit/.8MBit wegen DSL auf dem Lande)

Diese Warnung aus o.g. Quelle

So if you configure 18dBm transmit power, you’ll actually get 28dBm, well outside regulatory limits!

habe ich noch nicht überprüft, aber es scheint mir so, dass ich auch ziemlich genau soweit etwas durch die Luft bekomme (d.h. echten Datendurchsatz habe), wie ich Signal-Empfang habe. Das deutet wohl darauf hin, dass die Sendeleistung in einem sinnvollen Verhältnis steht zur Empfangsempfindlichkeit. Eine Reduktion der Sendeleistung kann also aus regulativen Gründen notwendig sein (das prüfe ich dann bald in den Settings), aber aus technischen Gründen scheint das nicht nötig zu sein…

Cheers,
Mike

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Hmm… ich bin gerade irritiert. Habe eine E-Mail bekommen, die behauptet, dass es hier einen Beitrag von @kgbvax geben sollte. Aber das Forum zeigt mir den hier nicht an :thinking:

  • Dort gibt es den Hinweis, dass das o.g. Controllerprogramm nicht “dumm” ist, sondern im Gegenteil. Außerdem gibt das Handbuch des Geräts offensichtlich Hinweise, wie ich mir beim nächsten Mal den Umweg über ssh sparen kann.

  • es taucht die Frage auf, warum man man auf den Access Point übrhaupt Gluon aufspielen sollte. Das ist ein interessanter Punkt, den ich gerne aufgreifen würde. Dazu zwei Gedankengänge
    1.) primär habe ich das gemachte, weil ich wissen wollte wie es geht und wie gut es funktioniert
    2.) wenn mann ignoriert, dass mit der Original-Firmware natürlich mehr/bessere Funktionen zu Verfügung stehen und da es für mich mit Gluon ziemlich gut funktioniert: Im Ergebnis habe ich jetzt ein schönes Stück wasserfester Hardware, das über eine für mich beeindruckende Entfernung einen ziemlich hohen Durchsatz über das FF-Client-Netz ermöglicht und vermutlich auch das Mesh-Netz über diese Entfernung trägt. Das habe ich so bisher noch nicht in der Hand gehabt. Experimente mit CPE210 vor einiger Zeit waren deutlich weniger erfolgreich. Scheint mir also mit dem Anforderung, Freifunk im Dorf flächig zu verteilen, zunächst eine gute Lösung zu sein.

Ich vermute die Frage zielte auch darauf ab, dass es bessere und/oder günstigere Hardware gibt, die die selbe Anforderung erfüllt. Hier wäre ich auf Rückmeldung gspannt, welche Geräte sich da in der Praxis bewährt haben und warum die eine bessere Wahl sind als der UAP Outdoor+.

Cheers,
Mike

Ich find das Ding auch echt klasse, wir haben kürzlich hier zwei aufgebaut:

https://karte.freifunk-muensterland.org/map01/#!v:m;n:802aa8681fb2
https://karte.freifunk-muensterland.org/map01/#!v:m;n:802aa868190e

Die Kontrollersoftware nervt in der Tat etwas. Die kann z. B. keinen Clientmodus (bei Ubiquity heißt das „Station“). Bisschen schlampig programmiert. Aber mit Gluon rockt das Ding.

@woerde, hattest du rausbekommen, wie viel dBi die mitgelieferten Antennen machen? Ich hab jetzt mal txpower auf zehn gestellt. Ich hatte was von zehn dBi gelesen, war aber nur in einem Forum, daher nicht gesichert.

Und was man leider kritisieren muss: Ubiquity ist nicht konsequent mit 24V und 48V PoE-Einspeisung. Das Ding hat z. B. einen zweiten Port, der auch PoE kann, aber man kann daran z. B. nicht eine Nano anschließen, weil die Nanos 24V brauchen und der Outdoor+ mit 48V arbeitet.

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Edit: Siehe Beitrag von @MPW , das mit dem Verstärker war mir noch nicht bekannt, sorry.

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Das passt irgendwie nicht damit zusammen, dass die maximale Sendeleistung 28 dBm ist.

Entweder kommen die 5 dBi da noch drauf, oder ist der Offset richtig hinterlegt?

Sendeleistung auf zehn ist schon richtig:

https://wiki.openwrt.org/toh/ubiquiti/unifi_outdoorplus#specific_configuration

Wie alle Ubiquity-Geräte hat der noch einen Verstärker, der vom Treiber nicht richtig angezeigt wird.

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Ich hab’s gelöscht weils nicht so nett war :wink:

Der Controller ist prima wenn man mehrere APs dran hat (finde ich). Wir haben so eine Installation in der Firma. Was halt schick ist das man einen Zoo von APs in einem Aufwasch konfigurieren kann. Man erstellt ne Konfiguration für ein Netz oder WLAN Netzgruppe und rollt die auf alle APs aus, fertig.
Für einen AP alleine ist das natürlich eher viel Aufwand, dafür ist das aber nicht gedacht.

Die beigelegten Antennen sind +5dBi

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