Netzabschaltung 21.03.2019

Ich finde die Demo gut. Schade nur, dass keiner bemerken wird worum es geht, sondern nur ein Tag, an dem Freifunk nicht funktioniert, und die Anwender nicht wissen warum.

Statt „digitalem Glas Wasser“ und „freiem Wikipedia“ gibt es dann also nur noch die Provider, denen Latte ist, ob das Internet frei ist oder nicht, solange die ihr Geld bekommen, und Youtube, die die Upload-Filter halt umsetzen werden. Sinniger fände ich bei Wikipedia bei jedem Klick einen Hinweis zu machen, und bei Youtube. Aber wenn Youtube/Googel-Suche/Facebook das machen würde, dann gäbe es aus der Politik gleich das „politisch“ Einmischen und „das Unternehmen gehört zerschlagen.

Wenn ich es bestimmen darf, dann in dom43 bitte kein Abschalten des digitalem Glas Wasser!

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ich weiß ja nicht wie schwer oder groß der Aufwand ist. Aber für einen Tag wird Freifunk ja sicher eine Vorschaltseite verkraften. So würden auch „Neu-Nutzer“ an diesem Tag von Freifunk erfahren und dann merken, das ist sonst ja noch viel bequemer.

Die Vorschaltaktion würde hier eher um Aufmerksamkeit bitten statt Protest.
Noch sinniger wäre es, wenn alle Freifunk-Initiativen gemeinsam eine Vorschaltseite für diesen Tag machen würden mit dem Hinweis auf eine Petition, die es schon gibt, um der ein bisschen Schwung zu verleihen.

Klingt zwar jetzt aufwändig und alle FF-initiativen werden nicht mitmachen, aber wenn auch nur die Münsterland- Region mitmacht, wären hier einige tausend Nutzer erreichbar, um sie darauf hinzuweisen.
Denn das stumpfe Offline-gehen ohne Hinweis außer per Mail, Forum, Webseite o.ä wird die meisten Nutzer dazu verleiten „funktioniert heute nicht, nehme Mobilfunknetz.“

Da die Wikipedia hier ein großes Wissenswerk ist, hat sie jedoch ein bisschen mehr Handhabe mit dem Protest eine Wirkung zu erzielen, statt einfach das Internet zu kappen. Denn letztendlich sind viele auf Wikipedia angewiesen. Und sie schaltet ja immerhin sofort eine Seite, die den Grund sofort bekannt gibt…

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Oder Sie sagen, siehste „funktioniert immer nicht, nehme ich immer Mobilfunk“.
Damit versaut man sich schnell den Ruf und den wahren Unterschied später herauszuarbeiten wird bei unserer „technikaffen … äh technikaffinen Umwelt“ wohl kaum funktionieren.

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Auf zulip.freifunk-muensterland.de haben wir diskutiert ob wir ggf ne Landing Page nehmen wollen, sprich alle Landen auf ner Infoseite statt “netz ist aus”. Vorschlag kam aus Twitter. Vermutlich Thema für morgen abend.

Die Anfrage bei der WN ist auf positive Resonanz gestoßen, im Westfalen Teil wird es morgen diesen Artikel geben:

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Auf Twitter haben ich (als FFMS) etwas rumdiskutiert, da kam der Vorschlag einer zwangsweisen Umleitung auf eine Landingpage auf. Nach erster Begeisterung über die erhöhte Sichtbarkeit bin nun kein Freund mehr davon. Steht heute abend hoffentlich auf der Tagesordnung.

Mein Senf aus Zulip
Ich habe da noch ein wenig nachgedacht. Hier mein aktueller Stand:

  • In das Netz einzugreifen und den Traffic per Routing auf eine Landing Page zu senden die Anti-Urheberrechtsreform Content ausspielt heisst das wir das Netz aller Communities und aller Freifunkter die irgendwo einen Router im FFMS Netz haben für politische Zwecke hijacken. Ich halte das für viel zu übergriffig. (Technisches Szenario: Umleitung allen Traffics auf einen Webserver im FFMS Backbone, wer zufällig nen Browser benutzt bekommt zwangsweise den FFMS -EU-Urheberrechtscontent (das ist KEINE Vorschaltseite).
    Alle anderen Dienste (Mail, Messenger, whathaveyou) sind kaputt.
  • In das Netz einzugreifen und per DNS eine Art “Vorschaltseite” einzubauen von der man dann auch wieder weg kommt und das Netz nutzen kann wäre ähnlich übergriffig wenn auch nicht ganz so pentrant. Meine Meinung dazu ist auch wurscht da wird das bis Mitternacht nicht mehr realisiert bekommen.
  • Da finde ich das Modell: Wir schalten die zentrale Infrastruktur ab -> Router gehen auf “FF_OFFLINE” deutlich akzeptabler. Mesh geht ja noch :wink:

Dementsprechend bin ich kein Freund der Landing Page mehr, das geht mir einfach zu weit - unabhängig ob es in der Öffentlichkeitswirkung vermutlich viel weniger sichtbar ist.

Link zum Protokoll von heute: https://wiki.freifunk-muensterland.de/display/FREIF/2019-03-20+-+Protokoll+Freifunk-Treffen

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Folgende Domänen werden auf Wunsch der lokalen Freifunker nicht abgeschaltet:

  • 13, 35, 36, 43, 50, 69, 71, 74
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apt-get install at
echo 'systemctl stop tunneldigger@*; for i in 13 35 36 43 50 69 71 74; do systemctl start tunneldigger@$i.service; done' | at midnight
echo 'systemctl start tunneldigger@*' | at '12:00 AM 03/22/2019'
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Kann @jotzt nur zustimmen. Das ist eine schlechte Aktion.
Mich und weitere Nutzer, die sich auf das Netz verlassen haben, hat geplante Abschaltung heute morgen voll getroffen, ohne dass wir im Vorfeld groß informiert wurden.
Meine Bitte: Ändert wenigstens die FF-Webseite mit einem großflächigen Banner “Netz ist absichtlich offline” oder so, denn aus dem aktuellen, unscheinbaren Eintrag geht gar nicht unmittelbar hervor dass heute alles aus ist (“Demo” oder “Protest” != “Freifunk Offline”).
Gruß

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Guter Hinweis mit dem Banner, ich habe das mal probiert.

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Wider Erwarten gab es hier keinen großen Stress zu dem Thema. In der Nähe der Knoten halten sich ja viele unserer Mitarbeiter auf. Die sind per schwarzem Brett auf die Abschaltung und deren Hintergründe hingewiesen. Es gab nur 1-2 Nachfragen, ansonsten alles ruhig… :slight_smile:

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Hier ist es ähnlich in Dom02. Die anderen denken das Freifunk einfach nicht läuft weil Server down sind oder ähnliches. Mit Artikel 11 und 13 bringt dass keiner in Verbindung.

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Ich glaube zumindest in 43 ist so die Häfte abgestellt worden. Vor jetzt ca. 14h sind viele Dinger in der Karte rot geworden …

Emscherland (alte domains) ist auch noch komplett online.

Mich hatte heute auch einer nach dem “Freenet” WLAN gefragt. Als ich sagte wegen Protest er wusste nichts davon.

War es nicht Ziel dadurch auf den Protest aufmerksam zu machen?

das Problem ist ja wer nicht gerade zufällig auf der Webseite geht oder sucht, erfährt sonst nix davon oder wer es einem erzählt. “oh kaputt” schau ich später wieder. Anderen Tag, oh geht ja wieder.

Selbst wenn wir nur 10 neue Leute damit erreicht haben und nur einer davon bei einem Politiker anruft, hat es sich meiner Meinung nach schon gelohnt.

Info am Rande: Es gab auch offline-Berichterstattung in z.B. der WN “Freifunk geht einen Tag offline”. Die Reichweite könnte größer sein als einige hier denken.

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In der Tat. Ich wurde heute von meinen Eltern drauf angesprochen, also eben auch die Verbindung zwischen Offline-Schaltung und Protest. Ich hatte nicht mit ihnen darüber gesprochen, sie haben es beim gewöhnlichen „schmökern“ der WN entdeckt.

Edit: Im übrigen auch auf wn.de:

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Ich finde, dass allein schon die sehr kontroverse Diskussion hier im Forum über dieses Thema ein gutes Zeichen ist - wie sooft kann man es nicht allen recht machen, dennoch werden Entscheidungen benötigt wie man sich positioniert, die irgendwann getroffen werden müssen. Später ist man als “Entscheider” (ob nun Einzelperson oder Gremium) aufgrund der Erfahrungen immer schlauer oder weiß, wie es beim nächsten Mal (wenn es das denn in diesem Fall geben sollte) besser gehen könnte :wink: Ich selbst bin gemischter Meinung was solche Aktionen betrifft und betrachte das ganze differenziert mit all dem pro und contra, tendiere jedoch eher gegen eine so fundamentale, vollständige Abschalt-Aktion.
Die Grundidee von Wikipedia und FF ist ja durchaus deckungsgleich: frei, kostenlos.

Trotz ihrer Prominenz gibt es neben Wikipedia sicherlich genügend andere Wege/Plattformen, sich über das Internet Informationen zu beschaffen…zudem machte die “freie Enzyklopädie” schon oft genug damit Schlagzeilen, dass sie doch nicht so ganz frei und unabhängig ist, wie ihr Grundsatz es suggeriert (aber das ist ein anderes Thema).

Zurück zu FF:
Druck auf so eine Art und Weise aufzubauen halte ich für den falschen Weg - in der heutigen Zeit gibt es zahlreiche Alternativen (Mobilfunk, kommerzielle, öffentliche WLAN-Hotspots und Gastzugänge privater WLANs), sodass viele (können natürlich nicht alle) FF-Nutzer in solchen Fällen ihren Internetzugang einfach auf “Plan B” umstellen (für 1 Tag durchaus unproblematisch). Zudem werden Bedürftige davon benachteiligt (Metapher “Glas Wasser zur Verfügung stellen oder eben nicht”).

Die Idee, für solche Aktionen nur den Internetzugang zu sperren und das Freifunk-Netz an sich in sich selbst weiter betriebsbereit zu lassen (inklusive z.B. FF-eigener Web-Dienste wie z.B. dem Forum) halte ich ebenfalls für sinnvoller als eine vollständige Deaktivierung.

Meiner Ansicht nach hätte ein deutlicher Hinweis auf die Positionierung zum Thema “Urheberrechts-Reform” auf den Haupt-Websites der FF-Communities oder über vorgeschaltete Landing-Pages beim Abrufversuch von Web-Diensten ausgereicht. Aber natürlich gebe ich Parad0x genauso recht - die kommunikative Reichweite verringert sich, wenn nach Wegklicken der Landing-Page alles so funktioniert wie bisher (kein Grund zur Beschwerde). Sehr schön, dass es bis in die Tageszeitung gekommen ist.

Zum Thema Landing-Page ist in FF unerwünscht / nicht gewollt? Nun ja, es handelt sich bei der “Abschalte-Aktion” immerhin um eine außergewöhnliche, besondere, bewusst geplante, einzelne Aktion, die technisch nicht erforderlich(?) war. Ebenso wie man sich zur Ausführung dieser Aktion im Einzelnen aus politischen Gründen entschieden hat (was ja grundsätzlich dem FF-Grundgedanken widerspricht, da die Verfügbarkeit des FF-Netzes so hoch sein sollte wie technisch möglich) so sollte man dann auch entsprechende Umsetzungs- bzw. Hilfsmaßnahmen für die Dauer der Aktion wie eben eine Lading-Page zulassen. Das ist im Vergleich zur vollständigen Abschaltung sicherlich das kleinere Übel.
Noch besser: rausgehen auf die Straße und die Demos gegen die Urheberrechts-Reform aktiv unterstützen (sofern einem das möglich ist).

Unabhängig davon noch etwas technisches zur Netzstabilität:
“Never touch a running system.” (jedenfalls dann, wenn keine erforderlichen Wartungsarbeiten anstehen).
Die beiden Nodes FF_Beck_Bonhoeffer und FF_Beck_Bonhoeffer2 sind seit der Abschaltaktion dauerhaft offline… Insofern war wohl leider nix mit “oh, geht ja wieder”. Werde die nächsten Tage mal schauen, was da los ist/war (möglicherweise eine andere Ursache). Solche Erscheinungen traten bei mir meistens nach Wartungsarbeiten auf (z.B. automatisches Firmware-Update WLAN Router oder netz-/serverseitige Anpassungen im FF-Backbone) - hard-reset (Strom ab - Strom dran) hilft fast immer :slight_smile:

Wurde das geplante Downtime-Zeitfenster evtl. (sinnvollerweise) für Wartungsarbeiten genutzt?